HSG Hardt I – SGMK II – 26:27 (16:18)

Die zweite Mannschaft der SG Muggensturm/Kuppenheim rehabilitiert sich und gewinnt Spiel bei Landesligaabsteiger HSG Hardt mit 26:27.

 

Der vierte Spieltag stand ganz im Zeichen der Wiedergutmachung. Zwar waren unsere beiden bisherigen Niederlagen jeweils denkbar knapp, dennoch standen wir mit 4 Minuspunkten bereits mit dem Rücken zur Wand. Dass es am Ende erneut solch ein Krimi werden sollte, konnte zu Beginn niemand ahnen. Doch fangen wir von vorne an.

 

Im Angriff griffen wir auf die gleiche erste 6 aus den letzten Spielen zurück, lediglich Robin Ziegler rückte für den abwesenden Philip Stüdle auf die Linksaußenposition. In der Abwehr entschied sich Coach Lucas ab Minute 1 für eine Manndeckung gegen André Semt, den besten Torschützen der Heimmannschaft. Was auf dem Papier und in der Theorie eine gute Idee war, entpuppte sich schnell als Trugschluss. Nicht nur konnten wir Semt nicht weit genug von unserem Tor weghalten, auch der Deckungsverbund der restlichen 5 Abwehrspieler zeigte viel zu große Lücken. Im Angriff wirkten wir hingegen behäbig und taten uns schwer, gegen die kompakte 6:0 der Heimmannschaft gute Lösungen zu finden. Beim Stand von 9:8 durch den mittlerweile eingewechselten Robin Welzer (17. Minute) waren wir noch auf Tuchfühlung. Doch wie bereits in den vorherigen Spielen verloren wir erneut irgendwann den Faden. Neben einem verworfenen 7-Meter, führten Unkonzentriertheiten jeglicher Art dazu, dass Hardt sich sukzessive absetzen konnte. Folglich gingen wir unnötigerweise, aber nicht unverdient mit einem 16:13-Rückstand in die Kabine.

 

Was zu diesem Zeitpunkt fast mehr Sorge bereit hat als der Rückstand selbst, war die fehlende Körpersprache unserer Mannschaft. Statt sich zu pushen, wirkten unsere Spieler etwas konstatiert. Die Stimmung glich der eines Wartezimmers des Bundesamts für Bauwesen und Raumordnung. Doch Coach Lucas fand die richtigen Worte und gab uns eine neue Taktik auf den Weg, die uns in der zweiten Halbzeit in die Richtung lenken sollte. In der Abwehr stellten wir auf 6:0 um, mit Kai Altmeier kam nun die Körperlichkeit in den Mittelblock die uns schmerzlich gefehlt hatte und im Angriff rückte Pius Jülch auf Rechtsaußen, was sich ebenfalls als Goldgriff entpuppen sollte.

 

Es dauerte dennoch ein paar Minuten, bis wir in die Gänge kamen. Beim Stand von 18:14 (34. Minute) schien das Spiel in falsche Richtung zu kippen. Doch nun ging endlich ein Ruck durch unsere Mannschaft. Tim Gruttke (alias Segio) und vor allem Kai Altmeier langten nun rigoros gegen die Hardt-Rückraumspieler zu. Selbst André Semt konnten wir mit dieser Aggressivität immer mehr von unserem Tor fernhalten. Tor um Tor konnten wir uns heranrobben. Der unermüdlich kämpfende Pius Jülch schoss unser in der 50. Minute zum 21:22 und somit zu unserer ersten Führung in diesem Spiel. Zwei weitere schnelle Tore durch Ricardo Hörth und den ebenfalls starken Lukas Haas führten uns sukzessive auf die Siegerstraße. Beim Stand von 22:26 (54. Minute) hatten wir den Gegner genau da, wo wir eine Woche zuvor schon Steinbach/Kappelwindeck hatten. Doch wer nun dachte, wir könnten dieses Mal das Spiel locker zu Ende bringen, sah sich geschnitten. Statt die letzten 5 Minuten ruhig herunterzuspielen, feierten die Synapsen in einigen unserer Köpfe wieder Fasching. Beim Stand von 25:26 schien das Spiel plötzlich doch wieder zu kippen. Genau in diesem Moment lieferte uns der erfahrene Robin Welzer genau das, was wir brauchten. Mit einer stoischen Ruhe, was schon in Zeitlupe, stellte er sich den Mittelblock genauso wie er ihn brauchte, und brachte uns mit einem unnachahmlichen Unterarmwurf wieder mit 2 in Front. Auf der Gegenseite konnte André Semt die Heimmannschaft jedoch wieder schnell auf ein Tor herankommen (59. Minute). Nun sollten sich die Ereignisse überschlagen. Die Heimmannschaft zwang uns zu einem schwierigen Wurf in den Mittelblock, der Ball landet in den Armen des Torhüters, der pfeilschnelle Ramazan Özcelik rennt zum Gegenstoß, Ricardo Hörth findet urplötzlich zu seinen jugendlichen Sprintqualitäten zurück, legt einen NBA-würdigen Sprung hin und fischt den Ball aus der Luft. Das wars! Der Sieg ist unser, die Menge verstummt komplett. Endstand: 26:27.

Was bleibt übrig zu sagen? Der Schreiber dieses Berichts ist immer noch etwas darüber euphorisiert, was sich in der zweiten Halbzeit abgespielt hat. Es war das erste Spiel in dieser Saison, in der endlich die Härte gezeigt haben, die es braucht, um oben mitzuspielen. Zwar waren im Angriff wieder einige Dinge dabei, die wir alle eigentlich seit der C-Jugend besser draufhaben. Aber egal, wir haben es endlich geschafft eine Abwehr zu stellen, die diesen Namen auch verdient. Und vor allem haben wir Moral und den richtigen Willen gezeigt. Unerwähnt darf Luca Maurice Bertrand nicht bleiben, der das Tor 60 Minuten allein hüten musste und am Ende auf 15 Paraden kam. Dennoch stimmten die Zuschauer für Kai Altmeier als Spieler des Spiels => zu groß sein Impact auf unsere Abwehr und das gegnerische Angriffsspiel.

Ein besonderer Dank geht an unsere Fans und vor allem auch an die lautstarken Trommler und Trommlerinnen. Ihr habt eine tolle Stimmung in der Halle gemacht. So macht es Spaß zu spielen und so kann es gerne weitergehen!

Für die SGMK II spielten: Luca Maurice Bertrand im Tor, 
 Ricardo Hörth (5), Lukas Haas (5), Robin Welzer (5), Pius Jülch (4), Tim Gruttke (3), Lars Föhr (2), Robin Ziegler (1), Roman Lehmann (1), Max Lierheimer (1), Kai Altmeier, Tim Rößler,  Offizielle: Lucas Fick, Daniel Furrer

Coach Lucas zeigt sich auf Pressekonferenz sehr zufrieden mit seinem Team