SG Freudenstadt/Baiersbronn – SG Muggensturm/Kuppenheim 34:25 (13:14)

Muggensturm/Kuppenheim verliert in Freudenstadt

Die SG Muggensturm/Kuppenheim spielt engagiert, ist aber in der Defensive nicht immer gut sortiert. Das nutzen die Schwarzwälder aus. Vor dem Team der SGMK liegt noch viel Arbeit.

Noch vergangenen Sonntag wurde das Team, leider ohne den verletzten Crocoll und den verhinderten Kiyici, frenetisch in der Kuppenheimer Sporthalle gefeiert. Der Sieg gegen die gut ausgebildeten Spieler der HSG Konstanz II hatte der Mittelbadener Handball-Seele gutgetan. Was hat sich sechs Tage später geändert? Marius Angrick nach dem Spiel: „Ein paar haben es sehr gut gemacht, aber nach der Umstellung der ersten Halbzeit hatten einige nicht den Kopf frei, sich auf die neuen Verhältnisse auf dem Feld einzustellen.“

Nach Jahren waren die SBL-Herren mal wieder die B462 hochgefahren nach Baiersbronn, wo man in den letzten 15 Jahren nur zwei Trainingslager durchgeführt hatte. Der Gegner wird vom polnischen Ex-Nationalspieler Lisiecki trainiert, das Team führt der starke Kroaten Dropuljic. Und die SGMK musste sich auf das Harzverbot in der Halle einstellen, was allen Spielern sehr schwer fällt. Die stimmliche Hoheit, nicht immer politisch korrekt, hatten dann auch die heimischen Fans, trotz dem starken SMK Fanblock.

Starker Beginn
Eher leise wurde es in der Halle, als die SGMK überzeugend ins Spiel startete. Die Abwehr um Spielertrainer Marius Angrick arbeitete beinhart, und vorn zog das Duo Ströhm/Reuter die Fäden. Heim hielt dagegen, zu mindestens bis zum 4:5 durch Käser (8. Minute), aber dann war der Gast einfach zu stark. Abschluss dieser Phase in der 20. Minute war der Kempa-Trick von Josenhans auf Hirth in der 20. Minute, die SG war 5 Tore vorne (6:11).

SGMK Einbruch
Jetzt schwand die Überlegenheit der SGMK schlagartig. In der Abwehr war umgestellt worden, und Marinko Tuka im Dress der Weiß-Schwarzen wurde einfachst von Dropuljic in der Kleingruppe freigespielt. Man sah die feine, gut getaktete Trainingsarbeit von Lisiecki und deren Umsetzung in dieser entscheidenden Spielphase. Auch die Einwechslung von Thilo Hafner für den verlässlich haltenden Kiyici brachte keine Stabilität in die Abwehrarbeit der Rot-Schwarzen. Tuka/Dropuljic 7 Tore, dagegen nur 3 Gäste-Tore, zur Halbzeit war die mentale Stärke des Gastes aufgebraucht. Die Fans in der Baiersbronner Halle gingen erstaunt in die Pause, wie so schnell die Überlegenheit eines stark aufspielenden Teams verloren ging.

Nach der Pause kam es noch schlimmer. Die Mittelbadener zeigten sich durch die Bank Kraft- und ratlos. Jeder Wechsel, jede Ansage machte das Lösungsverhalten des jungen Rückraums zunichte, und auch in der Abwehr fehlte Engagement und Körpersprache. Eine Halbzeit zum Vergessen: Ja, das Harz fehlte, aber auch Überzeugung und Glaube, durch einfache Arbeit noch mithalten zu können. Denn die Breite des Kaders der SG Freudensadt/Baiersbronn ist gering, und wurde an dem Tag optimal ausgenutzt. Und ja, was auf der Gegenseite an Konstanz, Härte und Spielwitz eingebracht wurde, muss absolut respektiert werden. Und auch das gute Gespür des zweiten Torhüters, der noch viele freie zur richtigen Zeit hielt. SGMK Bank Coach Norbert Angrick fasste es nach dem Spiel einfach zusammen: „Das Ergebnis spiegelt leider die heutigen Kräfteverhältnisse über 60 Minuten sehr gut. Das Team kann aus dieser Niederlage viel lernen, auf unserem Weg aufhalten wird sie uns aber nicht.“ So kann die SGMK Herren I gegen den Absteiger und Tabellendritten aus Altenheim schon am nächsten Samstagabend in der Knöpflestadt zeigen, was in ihr steckt.

SG Freudenstadt/Baiersbronn:

2 Marinko Tuka 7

4 Jakob Benzing

10 Marcel Bauer 3

13 Hannes Benzing

25 Maximilian Baur

26 Sven Wissmann

33 Dominik Schwab 3

36 Michael Heinen 1

39 Lars Sandelmann

67 Maurice Thomas

71 Pascal Baur 4

77 Nico Käser 6

94 Drazen Dropuljic 9/4

97 Patrick Sandelmann

 

SGMK:

3 Samuel Josenhans 9/5

6 Leon Gruttke 3

7 Julius Hirth 3

9 Jan Unser

11 Silas Hemmer 1

19 Marius Angrick

21 Dominik Ströhm 1

23 Filip Dujcak 2

24 Marvin Charles 4

29 Simon Mack 1

39 Thilo Hafner

77 Timo Reuter 1

97 Marcel Kiyici

 

Schiedsrichter:

Sandro Ullrich (SG Kappelwindeck/Steinbach) /Philipp Schäfer (BSV Phönix Sinzheim)