Feine Handballkost in Kuppenheim

Die SG Muggensturm/Kuppenheim besteht die Aufgabe gegen die SG Kappelwindeck/Steinbach mit Bravour. Die Nachwuchskräfte Dominik Ströhm und Timo Reuter auf Seiten des Lokalmatadors, Linus Demler und Luis Materna auf Gästeseite zeigen beispielhaft die Attraktivität des Handballsports mit Aktions-Schnelligkeit und Spielfreude.

Die SGMK wollte den starken Auftritt gegen den TuS Altenheim bestätigen. Und das setzte sie auch eindrucksvoll in mannschaftlicher Geschlossenheit um. Die starken Rebländer spielten sicherlich auf Augenhöhe, allerdings hatten die Mittelbadener in Thilo Hafner und Marcel Kiyici die effektiveren Torleute in ihren Reihen. Das hohe Risiko des Tempohandballs führte auch zu einigen technischen Fehlern, die vom souverän leitenden Schiri-Gespann Schneider/Aberle gnadenlos aufgedeckt wurden. So kommentierte Gästetrainer Sigurdsson nach dem Spiel: „Es wäre sinnvoll, den Zuschauern anhand von Beispielen die Regelauslegung zu erklären.“ So hatte in aufeinanderfolgenden Situationen zuerst Silas Hemmer wegen eines Torwart-Kopftreffers eine 2 Minuten-Strafe kassiert, im Angriff danach Michael Kern mit gleicher Aktion nachgezogen. Beide Fälle waren in Ihrer Härte völlig unterschiedlich, die Regel allein lässt nur diese eine Bestrafung zu.

Die Rot-Weiß-Schwarzen starteten hellwach in die Partie. Jan Unser musste für den erkrankten Lars Crocoll die ungeliebte Halb-Position übernehmen. In der 4. Minute stand es 4:0 durch herrliche Treffer von Josenhans (2), Ströhm und Angrick. Die Abwehr hatte Beton angerührt, solide unterstützt von den Paraden von Thilo Hafner. Auch Timo Reuter steuerte zwei Tore bei, ein Tempogegenstoß nach einem Steal und ein herrlicher Lauf durch die Lücke wurden gedankenschnell in Tore umgesetzt. Die begeisterten Zuschauer waren vom 7:2 in der 9. Minute fast genauso überrumpelt wie die Gelb-Blauen. Es sollte noch bis in die 15. Minute gehen, bis beim Stand von 12:7 auf Seiten der Gäste Antworten gefunden wurden. Vor allem Linus Demler am Kreis wurde wiederholt von Schreck in Szene gesetzt, der Anschluss war in der 18. Minute beim 13:11 hergestellt. Heim-Bank-Coach Norbert Angrick nahm die Auszeit, der sichere Vorsprung von Heim war aber dahin. Vor allem die Abwehr bekam jetzt keinen Zugriff mehr auf die clever eingestellten Rebländer. Im Angriff dagegen gab es reihenweise sehenswerte Tore zu bestaunen. Der hohe Halbzeitstand von 20:21 war die logische Folge.

Ungebremst weiter ging es nach dem Pausentee mit dem Ausgleich durch Kern von Rechts-Außen. Würde der Tabellenvierte ins Wanken kommen? Da gab es noch den für Hafner eingewechselten Kiyici im Tor der SGMK, der mit größter Ruhe die Bälle entschärfte. Daraus resultierte die 27:23 Führung in der 38. Minute. diesmal war es Hemmer (2), Reuter (2) Unser und Angrick nach schön vorbereiteten Spielzügen. Die Auszeit der Gäste forcierte nochmal die Gangart, die beiden Torwart-Kopftreffer folgten unmittelbar. Allein an der Überlegenheit von Muggensturm/Kuppenheim änderte sich nichts mehr, vor allem auch durch die höhere Aufmerksamkeit. So verwandelte sowohl Reuter im Kempa als auch Angrick die Abpraller direkt, wohingegen der Gästeangriff dieses Glück nicht verbuchen konnte. Und auch Ströhm zeigte seine Variabilität mit herrlichen Aktionen, wie zum Beispiel dem 31:26 aus vollem Lauf in der 49. Minute. Der Endstand von 36:32 war der Schlusspunkt zu einer Werbung für den Lokal-Handballsport.

Spielertrainer Marius Angrick zeigte sich nach dem Spiel zufrieden: „Unser Team findet weiter zusammen, jeder nimmt seine Rolle an und wächst daran. Ich bin froh, dass ich diese Entwicklung begleiten darf. Nächsten Freitag in Sinzheim folgt die nächste Aufgabe, darauf setzen wir jetzt den ganzen Fokus.“

 

Kurzgefasst:

SG Muggensturm/Kuppenheim: Dominik Ströhm (10), Timo Reuter (6), Marius Angrick (4), Julius Hirth (4), Samuel Josenhans (4/1), Marvin Charles (3), Silas Hemmer (2), Leon Gruttke (2), Jan Unser (1), Marcel Kiyici, Simon Mack, Filip Dujcak, Thilo Hafner. Offizielle: Norbert Angrick, Lukas Pflieger, Michelle Pumpat

SG Kappelwindeck/Steinbach: Linus Demler (8), Luis Materna (8/2), Tim Schreck (6), Stefan Schmitt (4), Michael Kern (2), Johannes Höll (2), Linus Eberle (1), Ferdinand Forcher (1), Luka Misetic, Béla Raiber, Christian Gemeinhardt, Jan Gutheil, Johannes Boos. Offizielle: Tobias Velten, Sigurjon Sigurdsson, Bernd Meyer, Jacob Kölmel

Schiedsrichter: Frank Schneider (TuS Altenheim), Frank Aberle (TV St. Georgen/Schwarzwald)