SG Kappelwindeck/Steinbach II – SGMK II – 32:32 (17:18)

Muggensturm/Kuppenheim II erkämpft sich wichtigen Äuswärtspunkt bei der SG Kappelwindeck/Steinbach II.

In einer starken Mannschaftsleistung stechen Ricardo Hörth, Sebastian Kolles und Jakob Niethammer mit jeweils 6 Toren heraus.
Nach 3-wöchiger Spielpause ging es zu ungewohnter Anwurfzeit zum Auswärtsspiel zur SG Kappelwindeck/Steinbach II. Die Gegner hatten erst vor Kurzem den Panthers aus Gaggenau die erste Saisonniederlage beigebracht und auch an diesem Sonntag war die Mannschaft gespickt mit jungen Talenten, die bereits ihre Durftmarke in der ersten Südbadenliga-Mannschaft setzen konnten. Für uns wiederum bot sich die Chance nach der erneuten Niederlage der Panthers in Ottersweier zumindest kurzzeitig die Tabellenführung zu übernehmen. Die Vorzeichen standen dieses Mal jedoch alles andere als gut. Neben dem beruflich bedingt abwesenden Robin Welzer, meldeten sich auch Luca Maurice Bertrand und Nick Stahlberger gesundheitsbedingt ab. So war es das erste Spiel in dieser Saison, in der wir keinen vollen Kader zur Verfügung hatten und Lukas Pflieger das Tor 60 Minuten allein hüten musste.

Das Spiel begann für beide Mannschaften schwungvoll. Die Heimmannschaft aus Steinbach deckte eine offensive 5-1, aus der heraus sie mit ihren schnellen Spielern immer wieder in Gegenstöße rennen wollten. Wir fanden jedoch schnell gute Lösungen, schafften uns immer wieder genügend Raum für 1gegen1-Situationen und wussten unsere offenen Würfe im Gehäuse des Gegners unterzubringen. Nicht unverdient lagen wir folglich immer wieder 1-2 Tore in Front. Unser Spiel bekam jedoch einen kleinen Knacks in der 23. Minute, als Lars Föhr nach einem Sprungwurf unglücklich aufkam und sich das Knie verdrehte. Von nun musste Ricardo Hörth neben seiner Abwehrarbeit auch wieder im Angriff umso mehr Verantwortung übernehmen. Die Mannschaft schüttelte sich und fand schnell wieder in die richtige Spur. Hinten wurden nun auch Ballverluste des Gegners erzwungen, die uns ein paar wenige Gegenstöße und damit leichte Tore ermöglichten. Zur Pause konnten uns mit 17-18 einen kleinen Vorsprung erarbeiten.
Viel Negatives gab es dieses Mal in der Kabine gar nicht zu besprechen. Sicher, die Abwehr war hier und da noch zu löchrig. Aber gemessen an unserem limitierten Kader und der Schnelligkeit der gegnerischen Spieler war dies zu vertreten. Vorne musste das Ziel sein, weiterhin einen ruhigen Ball zu spielen, konsequent in die Zweikämpfe zu gehen und weiterhin den besser postierten Nebenmann zu suchen. Und genau daran wollten wir anknüpfen und gingen hoch motiviert in die zweite Halbzeit.

Unser Vorhaben sollte uns auch in den ersten zehn Minuten der zweiten Halbzeit gelingen. Zwar nahm das allgemeine Tempo und damit auch die Flut an Toren ab. Nichtsdestotrotz konnten wir uns immer wieder gute Chancen herausarbeiten und die Bälle im gegnerischen Tor unterbringen. Als Ricardo Hörth in der 41. Minute zum 22:22 ausglich, war das Spiel wieder auf 0 gestellt. Die nächsten zehn Minuten machte sich dann jedoch der Substanzverlust immer deutlicher bemerkbar. Zwar konnten wir hier und da noch Nadelstiche setzen, doch war es den Spielern anzumerken, dass sie langsam auf dem Zahnfleisch gingen. Beim Stand von 30.27 (50. Minute) schien sich das Blatt gegen uns gewendet zu haben. Coach Lucas sah sich zu einer erneuten Auszeit gezwungen, um unsere Jungs noch ein letztes Mal wach zu rütteln. Es ging vor allem darum, die letzten Reserven zu mobilisieren und hier vielleicht doch etwas Zählbares mitzunehmen. Gesagt getan, unsere Mannschaft schaffte es tatsächlich das Ruder in den letzten zehn Minuten nochmals herumzureißen. Hierbei hervorzuheben sind Jakob Niethammer, der seine Spielzeit hervorragend zu nutzen wusste und der unermüdliche Sebastian Kolles, der trotz Schmerzen in den Waden bis zum Ende durchhielt. Tor um Tor kämpften wir uns heran, gewannen wieder mehr Selbstbewusstsein, während auf der Gegenseite das große Denken losging. Beim Stand von 31:32 durch Tim Gruttke (58. Minute) lagen wir tatsächlich wieder in Front und hatten Heft in eigener Hand. Der Steinbacher Rik Tausend erzielte jedoch umgehend den Ausgleich, nur um sich zehn Sekunden vor Schluss noch eine Zeitstraffe abzuholen. Wir schafften es zwar uns in Überzahl eine gute Wurfposition zu erarbeiten, scheiterten jedoch am stark haltenden Heimkeeper. So bleibt ein Punkt auf unserer Seite, mit dem wir alles in allem sehr zufrieden sein können.

Fazit: Dass wir in diesem Spiel einen Punkt mitnehmen konnten, zeigt wie viel Moral in der Mannschaft steckt. Trotz diverser Ausfälle, trotz Verletzungen und trotz erneut schwachen Phasen im Spiel, hat sich die Mannschaft nie aufgegeben und einfach weitergemacht. Besonders hervorzuheben ist, dass Spieler wie Jakob Niethammer oder Tim Gruttke viel Verantwortung übernahmen und in die Presche sprangen. Das zeigt die Tiefe der Mannschaft und dass wir die wichtigen Spielentscheidungen auf viele Schultern verteilen können, wenn es wirklich darauf ankommt. Dieses Selbstbewusstsein gilt es in die nächsten Spiele mitzunehmen. Mit 6 Minuspunkten ist der Aufstiegskampf spannender denn je. Wir haben sowohl die Panthers, als auch Ottersweier noch zu Hause und haben damit beste Chancen, noch lange oben mitzuspielen.

Ein großes Dankeschön geht raus an die mitgereisten Fans und vor allem die Trommler, die eine tolle Stimmung gemacht haben. Ihr habt die Steinbacher Fans erstummen lassen. So macht es Spaß, Handball zu spielen!

Für die SGMK II spielten: Lukas Pflieger (im Tor), Ricardo Hörth, Jakob Niethammer (je 6), Sebastian Kolles (6/2), Lars Föhr (5/3), Robin Ziegler (3), Tim Gruttke (2), Lukas Haas (2), Tobias Anselm (1), Pius Jülch (1), Max Lierheimer, Tim Rößler, Philip Stüdle
Offizielle: Lucas Fick, Roman Lehmann, Florian Schmöckel