SG Muggensturm/Kuppenheim – SG Dornstetten 27:26 (13:11)

 

Am vergangenen Samstag empfingen die Damen der SGMK als Tabellenführer den Tabellenzweiten SG Dornstetten. Beide Teams hätten mit einem Sieg einen großen Schritt in Richtung Meisterschaft machen können, entsprechend war allen Beteiligten der vorentscheidende Charakter der Begegnung bewusst.

Mit der deutlichen Niederlage im Hinspiel in Dornstetten im Hinterkopf und dem Wissen um die hart umkämpften Duelle beider Mannschaften in den letzten Jahren war man sich auf Seiten der MuKus der Schwere der Aufgabe bewusst. Allerdings konnten bisher alle Heimspiele gewonnen werden und auch die bisherigen Rückrundenspiele wurden, wenn auch mitunter äußerst knapp, alle siegreich gestaltet. Man ging also mit dem nötigen Respekt, aber auch einer ordentlichen Portion Selbstvertrauen in dieses Spitzenspiel.

Der Beginn des Spiels war hauptsächlich von den Torhüterinnen auf beiden Seiten geprägt, die zahlreiche gute Chancen zunichtemachten. So konnten zwar immer wieder Bälle in der Abwehr erobert werden, doch man belohnte sich nicht für diese Arbeit und scheiterte wiederholt beim Torabschluss. Über die Spielstände von 5:3 nach 12 Minuten und 7:6 nach 19 Minuten war die Partie sehr ausgeglichen ohne nennenswerte Vorteile für eine der Mannschaften. Die Gastgeberinnen lagen zwar meist mit einem oder zwei Toren in Führung, doch deutlicher absetzen konnten sie sich nicht und auch Dornstetten hatte immer wieder die passenden Antworten parat, um den Vorsprung nicht größer werden zu lassen. Kurz vor der Halbzeitpause konnte Saskia Kühn mit einem Doppelschlag zumindest einen kleinen Vorteil für die zweite Hälfte herauswerfen und beim Stand von 13:11 für die SGMK wurden die Seiten gewechselt.

Für die zweite Halbzeit war also weiterhin alles offen und die Zuschauer in der, trotz sommerlicher Temperaturen, gut gefüllten Wolf-Eberstein-Halle sollten noch spannende 30 Minuten geboten bekommen, so viel sei an dieser Stelle bereits gesagt.

Zuerst einmal setzte sich jedoch das Spiel aus der ersten Hälfte fort. Die Gastgeberinnen legten ein oder zwei Tore vor und die Gäste aus Dornstetten verkürzten oder egalisierten den Spielstand wieder. So war das Spiel etwa beim 18:18 nach 38 Minuten oder auch beim 22:22 nach 50 Minuten noch völlig offen. Nun legten erstmals seit der Anfangsphase der Begegnung die Gäste wieder vor und beim 22:24 nach etwas mehr als 51 Minuten sah sich die heimische SG plötzlich im Hintertreffen und mit einer Unterzahl nach einer Zeitstrafe konfrontiert. Doch die Mannschaft hat sich vor allem in den Spielen der Rückrunde die Fähigkeit angeeignet, mit Rückschlägen umzugehen und sich von diesen nicht aus der Ruhe bringen zu lassen. Paraden von Nicole Pauer im Tor und zwei Treffer durch Kerstin Merkel und Melanie Wunsch sorgten für den Ausgleich und nach einem Gegentor waren es erneut die beiden, die das Spiel erst ausgleichen und die SGMK dann sogar in Führung bringen konnten – 26:25 nach 58 Minuten und 21 Sekunden.

Die Anspannung in der Halle war nun förmlich greifbar und nach dem Treffer der SG Dornstetten zum 26:26 blieben noch etwa 40 Sekunden zu spielen, als Andreas Herrmann seine Spielerinnen zur letzten Auszeit bat. Noch einmal Durchatmen und die Möglichkeit, den letzten und hoffentlich siegbringenden Angriff zu besprechen und vorzubereiten. Das Spiel beginnt wieder und die Sekunden verstreichen. Erst passiert noch nicht wirklich viel und der Ball wandert von Spielerin zu Spielerin. Doch dann erhält Luisa Stahlberger knappe 10 Sekunden vor Spielende den Ball und sucht etwa in halblinker Position den Zweikampf mit ihrer Gegenspielerin und den Weg zum Tor. Mit einer enormen Energieleistung schafft sie es, den Ball im Tor unterzubringen. Die Schiedsrichter pfeifen das Tor und die ganze Halle bricht in Jubel aus. Doch mitten in diese Freude macht auch der Trainer der Gäste von seinem letzten Time-Out Gebrauch und die Uhr stoppt erneut, noch 4 Sekunden sind zu spielen. Erneutes Durchatmen, nochmals einige Instruktionen und wieder den Fokus auf die letzte Abwehraktion richten. Alle Spielerinnen auf dem Feld sind bereit. Auf der einen Seite die Gäste aus Dornstetten an der Mittellinie aufgereiht, auf den Anpfiff der Schiedsrichter wartend. Auf der anderen Seite die Gastgeberinnen in Erwartung des letzten, alles entscheidenden Angriffs. Anpfiff, der Ball wandert zur Linksaußen der SG Dornstetten. Diese nimmt noch einige Schritte Tempo auf, wird aber gut verteidigt. Bei etwa 9 bis 10 Metern Entfernung zum Tor muss sie schließlich werfen. Der Ball fliegt und fliegt, allerdings ist er ein wenig zu hoch angesetzt und geht über das Tor. Dann ertönt der Abpfiff. Diesmal ist das Spiel tatsächlich zu Ende. Wieder brechen Zuschauer und Mannschaft in Jubel aus, es ist geschafft. Das Spiel ist gewonnen.

Der nächste knappe Sieg in der Rückrunde hat wieder gezeigt, wie gefestigt die Mannschaft inzwischen auftritt. Speziell das Vertrauen auf die eigene Stärke und das Bewusstsein, sich gemeinsam aus schwierigen Situationen herausarbeiten zu können zahlen sich immer wieder gewinnbringend aus.

Es war ein würdiges Spitzenspiel zweiter Mannschaften auf ähnlichem Niveau, bei dem am Ende Kleinigkeiten über Sieg oder Niederlage entschieden haben. Die SGMK führt nun mit einem kleinen Polster die Tabelle vor Dornstetten an und hat es in den verbleibenden drei Spielen selbst in der Hand, diesen Platz zu halten. Die Reise ist noch nicht zu Ende.

Kommenden Samstag steht das Gastspiel bei der SG Ohlsbach/Elgersweier/Zunsweier an. Spielbeginn ist um 18 Uhr in der Brumatthalle in Ohlsbach.

Es spielten: Nicole Pauer (Tor), Luisa Pfrommer (Tor), Saskia Kühn 7/1, Melanie Wunsch 6, Luisa Stahlberger 5, Anna Klein 3, Kerstin Merkel 3, Claire Wagner 2/2, Saskia Vogel 1, Marie Schmidt, Alicia Spangenberg, Laura Altmeier, Franziska Schmidt.